Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan

7 384 Themenbezogene Bildungs- und Erziehungsbereiche Hilfestellung für Kinder in akuten Stresssituationen und spannungs- reichen Phasen Pädagogische Fachkräfte können Kindern sowohl direkt als auch indirekt durch Elternarbeit verschiedene Hilfen geben, Stress aktiv zu bewältigen und sie unterstützen, entsprechende Basiskompetenzen zu entwickeln. Die hierfür gebotene Kommunikation zwischen allen Beteiligten (auch der Schule) macht die gemeinsame Gestaltung dieses Lernprozesses deutlich. Selbstreflexion mit Eltern Sich erinnern, wie es einem selbst im Alter des Kindes ergangen ist, sich die Situation mit den Augen des Kindes vorstellen: Sorgen des Kindes ernst neh- men, darüber nachdenken, wie Erwachsene selbst auf Stress reagieren. Kin- der lernen am Modell und benötigen auch in dieser Hinsicht ein möglichst positives Vorbild. Einfache Hilfestellungen, die Bezugspersonen dem Kind geben können ■ Zuneigung zeigen: Während spannungsreicher Zeiten braucht das Kind Zeichen und Signale, dass es geliebt wird und sich der Zuneigung der Be- zugspersonen sicher sein kann. ■ Über Sorgen und Reaktionen des Kindes sprechen: Information, Trost und Sicherheit werden dem Kind vermittelt. ■ Klare Informationen geben und nichts verheimlichen: Damit kann beängs- tigenden Fantasien des Kindes vorgebeugt werden. ■ Das Kind an Entscheidungen und Problemlösungen angemessen beteili- gen: Damit wird das Gefühl von Stärke und Kontrolle über eine Situation gefördert. ■ Gute Bücher zum Thema vorlesen: Diese stellen Lösungen vor, zeigen dem Kind, dass es mit einer Schwierigkeit, mit seinen Ängsten nicht alleine ist, und bieten eine Grundlage für das Gespräch mit ihm. ■ Mit Farbstiften, Puppen und anderen Materialien Gelegenheit geben, seine Gefühle und Gedanken auszudrücken. Mit Kreativität können Spannungen abgebaut werden. ■ Körperliche Betätigung anbieten: Innere Spannungen können auch über Aktivitäten abgebaut werden (z. B. Rennen, Schwimmen, Radfahren). Negative Spannungen werden durch positive Aktivitäten ausgeglichen. Aus- reichende Ruhe und ausgewogene Ernährung während stressreicher Phasen sind ebenfalls wichtig. Wenn Stressreaktionen zu stark sind und weder die Eltern noch die Erzieherinnen dem Kind helfen können, sollten sie profes- sionelle Hilfe suchen. Kinder an Strategien zur Stressbewältigung gezielt heranführen Bereits in frühen Jahren ist dies möglich. Kinder erhalten Anregungen und Hilfestellungen, akute und künftige Stress- und Belastungssituationen erfolg- reich zu bewältigen. Sie erwerben Kenntnisse darüber, wie Stress entsteht, wie sie Stressbedingungen bzw. -situationen erkennen und eigene Reaktionen

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