Asylbewerber- und Flüchtlingskinder in Kindertageseinrichtungen in Bayern


Projektleitung / Ansprechpartnerinnen:

Dr. Sigrid Lorenz (Dipl.-Soz.), E-Mail: Sigrid.Lorenz@ifp.bayern.de

Dr. Monika Wertfein (Dipl.-Psych.), E-Mail: Monika.Wertfein@ifp.bayern.de

Aktueller Hintergrund

Nach Angaben der UNHCR befinden sich derzeit weltweit über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Kinder und Jugendliche machen aktuell etwa ein Drittel der Schutzsuchenden in Deutschland aus. Entsprechend bundesdeutscher Zahlen kann man davon ausgehen, dass ungefähr die Hälfte dieser Kinder jünger als sechs Jahre ist. Manche von ihnen kommen ohne sorgeberechtigte Begleitung zu uns nach Bayern, die meisten Kinder kommen im Familienverband.

Eine wichtige und gute Möglichkeit, um die Familien bei der Eingewöhnung in ihr neues Lebensumfeld zu unterstützen, sind Kindertageseinrichtungen. Sie sind ein Ort, an dem die Kinder und ihre Eltern Normalität erleben können, sie bieten ein Umfeld, das von Sicherheit und Planbarkeit geprägt ist und sie geben den Kindern die Chance einfach nur Kind zu sein und dazuzugehören.

Asylbewerberfamilien haben Anspruch auf unterschiedliche Leistungen, die im Asylbewer-berleistungsgesetz geregelt sind. Hierzu zählt auch der Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Tageseinrichtung oder in der Tagespflege. Dieser gilt ab dem ersten Geburtstag und ab dem Zeitpunkt der Aufnahme in eine Anschlussunterkunft. Viele Kindertageseinrichtungen in Bayern betreuen bereits Asylbewerberkinder aus unterschiedlichen Herkunftsländern.

Befragung von Kindertageseinrichtungen

Das IFP hat in enger Kooperation mit dem StMAS eine zweistufig angelegte Befragung zur Aufnahme von Asylbewerber- und Flüchtlingskindern in Kindertageseinrichtungen konzipiert. Im Juli 2016 wurde eine Online-Befragung aller bayerischen Kindertageseinrichtungen, im April 2017 vertiefende Expert/-innen-Interviews u.a. mit Kitaleitungen durchgeführt. Die zentralen Ergebnisse der beiden Befragungen sind im IFP-Projektbericht „Flüchtlingskinder in Kindertageseinrichtungen – 11 zentrale Befunde“ zusammengefasst.

Vernetzung, Vorträge, Veranstaltungen

Die Vertiefung und Weiterentwicklung thematischer Aspekte erfolgt im Austausch mit unterschiedlichen Partnern des frühpädagogischen Feldes, u.a. den Jugendämtern, den Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege, den pädagogischen Fachkräften in den Kitas, den Lehrkräften an Grundschulen, den Pädagogischen QualitätsbegleiterInnen, der Ausbildung (Fachakademien für Sozialpädagogik) oder fachpolitischen Arbeitskreisen. In diesem Rahmen wurden von den beiden Ansprechpartnerinnen im IFP in 2015 und 2016 verschiedene Vorträge gehalten und Fortbildungsveranstaltungen zum Thema „Asylbewerberkinder in Kindertageseinrichtungen“ angeboten.

Handreichungen

Im Auftrag des StMAS wurden in 2015 zwei Handreichungen konzipiert, erstellt und veröffentlicht:

Handreichung "Asylbewerberkinder und ihre Familien in Kindertageseinrichtungen"

Broschüre "Kinder in Kindertageseinrichtungen – Informationen für Eltern im Rahmen des Asylverfahrens"  in sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Dari, Arabisch und Somali)
 

Weitere Publikationen

Lorenz, S. & Wertfein, M. (2015). Asylbewerberkinder und ihre Familien in Kindertageseinrichtungen, Der Bayerische Bürgermeister, 7-8/ 2015, S. 262-265.

Lorenz, S. & Wertfein, M. (2015). Asylbewerberkinder und ihre Familien in Kindertageseinrichtungen, IFP-Infodienst 20/2015, S. 19-22.

Lorenz, S. (2015) Asylbewerber- und Flüchtlingskinder kommen in die Kitas (Teil 1), KiTa BY 12/ 2015, S. 250-253.

Lorenz, S. (2016) Asylbewerber- und Flüchtlingskinder kommen in die Kitas (Teil 2), KiTa BY 01/ 2016, S. 9-11.

Wertfein, M. & Lorenz, S, (2016). Flüchtlingskinder in Kindertageseinrichtungen. Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit. In Druck.

Literatur

Zur fachlichen Vertiefung oder auch persönlichen Reflexion steht eine aktuelle Literaturliste im PDF-Format zur Verfügung.

 

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz

Logo des Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz