Projekt „Kompetenzen und Interessen von Kindern (KOMPIK)“ - Phase 1

Entwicklung eines Beobachtungs- und Einschätzbogens für pädagogische Fachkräfte

Projektleitung: Bertelsmann Stiftung

Wissenschaftliche Leitung: Toni Mayr

Projektmitarbeiter: Dr. Christina Bauer, Martin Krause

Projektlaufzeit: Januar 2009 bis Februar 2011

Projektfinanzierung: Bertelsmann Stiftung

 

Gegenstand des Projekts

Beobachtung und Dokumentation ist ein zentraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit von Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Wissenschaftlich abgesicherte strukturierte Beobachtungsverfahren, die der Breite der interessierenden Entwicklungs- und Lernbereiche Rechnung tragen, fehlen weitgehend.

Ausgehend von einer Analyse der Bildungsziele und -bereiche der Bildungspläne aller deutschen Bundesländer wird im Projekt „Kompetenzen und Interessen von Kindern (KOMPIK)“ in Kooperation der Bertelsmann Stiftung, des Staatsinstituts für Frühpädagogik und der beteiligten Modellregionen ein strukturierter Beobachtungs- und Einschätzbogen entwickelt.

Die Erprobungsversion von KOMPIK umfasst elf Entwicklungs- und Bildungsbereiche. Eingeschätzt werden Kinder zwischen 3,5 und 6,0 Jahren. AnwenderInnen sind pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten. KOMPIK ist Teil des Projekts „Kommunale Entwicklung - Chancen für Kinder (KECK)“ der Bertelsmann Stiftung.


Nutzung von KOMPIK

Die Endversion von KOMPIK steht der Praxis ab Februar 2011 zur Verfügung. Die Ergebnisse des Bogens sollen für zwei Anwendungsbereiche ausgewertet werden:

  • Populationsbezogene Nutzung (KECK): Die kindbezogenen Daten aus KOMPIK werden in anonymisierter, aggregierter Form mit sozialräumlichen Daten zur Gesundheit, sozialen Lage und Bildung aus der jeweiligen Kommune verknüpft. Die Ergebnisse werden in einem Online-Atlas dargestellt, um eine Informationsgrundlage für Entscheidungen über Maßnahmen auf kommunaler bzw. regionaler Ebene zu schaffen.
  • Individuumsbezogene Nutzung: KOMPIK ermöglicht einen Überblick zu den Kompetenzen und Interessen des einzelnen Kindes, der als Grundlage für Elterngespräche, für Schwerpunktsetzungen in der pädagogischen Arbeit sowie als Ausgangspunkt für genauere Beobachtungen genutzt werden kann.


Methodisches Vorgehen

1) Erarbeitung der KOMPIK-Erprobungsversion (01/09-10/10)

  • Auswertung aktueller entwicklungspsychologischer und frühpädagogischer Literatur
  • Sichtung vorliegender Instrumente
  • Interviews mit pädagogischen Fachkräften
  • Expertenbefragung zu Items und Konzepten
  • Erprobung der KOMPIK-Erstversion an vier Kindertagesstätten
  • Fertigstellen der endgültigen Erprobungsversion

2) Erprobung von KOMPIK in einer Querschnittsstichprobe (11/09-03/10)

  • Stichprobe: 1.466 Kinder wurden in 104 Kindertageseinrichtungen an vier Modellstandorten von 385 pädagogischen Fachkräften mit KOMPIK eingeschätzt
  • Instrumente: KOMPIK-Erprobungsversion, Fragebögen zu fachkraft- und einrichtungsbezogenen Hintergrundinformationen
  • Auswertung: Item- und Faktorenanalysen, Zusammenhänge mit den Hintergrundvariablen, Berechnung erster Referenzdaten nach Alter und Geschlecht

3) Zusatzuntersuchungen zur Reliabilität und Validität von KOMPIK (05/10-07/10)

  • Stichprobe: ca. 400 Kinder und 160 pädagogische Fachkräfte in 40 Kindertageseinrichtungen an zwei Modellstandorten
  • Instrumente: KOMPIK-Erprobungsversion, Fragebögen zu fachkraft- und einrichtungsbezogenen Hintergrundinformationen, allgemeiner Entwicklungstest
  • Auswertung: Retest-Reliabilität, Beurteilerübereinstimmung, konvergente und divergente Validität

4) Längsschnitterhebung mit einem Teil der Querschnittsstichprobe (10/10-11/10)

  • Stichprobe: ca. 500-600 Kinder an zwei Modellstandorten
  • Instrumente: vorläufige KOMPIK-Endversion
  • Auswertung: Veränderung der KOMPIK-Werte, Zusammenhang mit Hintergrunddaten der Querschnittserhebung


Links

http://www.kompik.de
http://www.keck-atlas.de

Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz

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